Prosecco ist in aller Munde. In den letzten 15 Jahren sind die Weine aus der damals neu entstandenen DOC zu einem internationalen Erfolg geworden. Damals kam es zu einer bedeutenden Änderung: Die wichtigste Rebsorte für die Herstellung des Weins wurde in Glera umbenannt, während die Region fortan Prosecco DOC heißt. Der Name Prosecco geht auf einen kleinen Vorort von Trieste zurück. Dort wird schon lange auf kleinen Terrassen mit Ausblick auf die Adria Wein hergestellt und dort habe ich einen der größten Charakterköpfe der Region kennengelernt.

Euro Parovel stolperte leicht verspätet auf den Hof seines Weinguts. Das war nicht weiter schlimm, da ich gut mit lokalen Snacks versorgt auf der Terrasse in der Sonne saß. Er versuchte mich nicht mit einem auswendig gelernten Verkaufsvortrag zu umwerben und hatte auch sonst nur weniger Worte, aber ein breites Grinsen für mich. Stattdessen schenkte er seinen Wein aus und ließ mich verkosten. Sein Prosecco Visavi stach heraus aus den Dutzenden Proseccos, die ich in den Tagen davor verkostet hatte. Präzise, frisch, aber dennoch etwas kantiger und wilder. Ein Charakterkopf so wie der Winzer …

Der Wein ist klar und frisch mit feinen Apfelnoten, etwas Hefearoma und dem Duft von Zitronenzeste. Am Gaumen zeigt er sich lebendig, mit feiner Säure, großer Frische und einer dezenten Bitternote.

89/100 Punkte Konstantin Baum
Einheit:
0,75 l
Jahrgang:
2023
Weinart:
Schaumwein
Geschmack:
trocken
Alkoholgehalt:
11,5%
Trinktemperatur:
8 - 10
Trinkreife:
2024 - 2026
Herkunft:
Italien
Region:
Prosecco
Weingut:
Parovel, San Dorligo della Valle, Trieste
Zusatzstoffe:
enthält Sulfite