„Es ist eine schwer anzubauende Traube. Sie ist dünnhäutig, temperamentvoll und reift früh. Sie ist kein Überlebenskünstler wie Cabernet, der überall wachsen und auch dann gedeihen kann, wenn er vernachlässigt wird. Pinot braucht ständige Pflege und Aufmerksamkeit und kann tatsächlich nur in bestimmten kleinen, versteckten Ecken der Welt wachsen. Und nur die geduldigsten und fürsorglichsten Winzer können es wirklich schaffen, die zerbrechlichen und zarten Qualitäten des Pinots auszuschöpfen. Erst wenn sich jemand die Zeit genommen hat, sein Potenzial wirklich zu verstehen, kann Pinot zu seiner vollen Entfaltung gebracht werden. Und wenn das passiert, sind seine Aromen die eindringlichsten, brillantesten, subtilsten, aufregendsten und ältesten auf dem Planeten.“

Diese Worte benutzte Miles, der Hauptcharakter des vor 20 Jahren erschienen Films Sideways, um Pinot Noir zu beschreiben. Ich kann ihm weitestgehend zustimmen. Allerdings hat diese Rebsorte auch ein großes Problem: Gute Pinots sind echt teuer. Besonders die Tropfen aus seiner Heimat, dem Burgund, können so viel wie ein Kleinwagen kosten. Darum freute ich mich über diesen saftig-leichten Pinot von Nicolas Gauffroy, der viel Burgund zu einem vernünftigen Preis ins Glas bringt.

Der Pinot duftet klar nach reifen Kirschen, Pflaumen und Himbeeren. Am Gaumen zeigt er sich geschmeidig und rund mit feinen Tanninen und einem langen Abgang.

89/100 Punkte Konstantin Baum