Die Weinwelt ist im Wandel und eine einst belächelte Rebsorte hat aktuell Aufwind. Aligotés Eltern sind Pinot und Gouais Blanc und damit hat sie dieselben Vorfahren wie Chardonnay. Schwester Chardonnay legte eine Traumkarriere hin, wurde der weiße Liebling im Burgund und ist mittlerweile eine der meist angepflanzten Rebsorten der Welt. Aligoté blieb das hässliche Entlein der Familie. Sie verschwand langsam aus den Weingärten und nur noch wenige Winzer bemühten sich um Sorte. Voller Hohn wurde Aligoté zur Herstellung des Weinmischgetränks Kir verwendet, in dem die spitze Säure des Weins durch süßen Johannisbeerlikör abgemildert wird. 

Heute sieht die Situation aber anders aus. Die wärmeren Temperaturen und ein Mangel an bezahlbaren Chardonnays im Burgund spielen Aligoté in die Karte. Die besseren Weine sind erfrischend und spannend und die besten haben Tiefgang. Sie können an Chardonnay erinnern, sind aber in der Regel schlanker und weniger vom Holzaroma beeinflusst. 

Der Aligoté von den alten Reben des Weinguts Gauffroy ist so ein Wein. Sohn Nicolas hat hier einen ausdrucksstarken Weißwein vinifiziert, der über die Zunge tänzelt.  

Der Wein duftet nach reifem Apfel, gegrilltem Brot und Zitruszeste. Am Gaumen zeigt er sich elegant und leicht mit einem erfrischenden, lang nachhallenden Abgang. 

90/100 Punkte Konstantin Baum


 

Einheit:
0,75 l
Jahrgang:
2022
Weinart:
Weißwein
Rebsorte:
Aligoté
Geschmack:
trocken
Alkoholgehalt:
12%
Ausbau:
Barrique
Trinktemperatur:
8 - 10
Trinkreife:
2024 - 2028
Herkunft:
Frankreich
Region:
Burgund
Weingut:
Domaine Nicolas Gauffroy, Bourgogne
Zusatzstoffe:
enthält Sulfite