„Lambrusco ist der am meisten verachtete und am wenigsten verstandene aller italienischen Weinstile“. Nicht meine Aussage, sondern ein Zitat aus dem Standardwerk Oxford Weinlexikon, aber ich würde dem zustimmen. Der Wein ist seinem Erfolg zum Opfer gefallen, denn als in den 1980er-Jahren die Nachfrage nach Lambrusco durch die Decke ging, achteten die Produzenten nicht mehr auf Qualität, sondern nur noch darauf, wie viel Prickelwasser man auf Flaschen ziehen konnte.

Zum Glück löst jede Bewegung eine Gegenbewegung aus und in den letzten Jahrzehnten haben sich immer mehr Winzer dazu entschieden, das beste aus ihren Trauben herauszukitzeln. Das weiß ich spätestens, seitdem ich zum ersten Mal bei Cavaliera auf den Hof fuhr und die Damen des Hauses beim Tortellinifalten störte. Denn der Lambruco Grasparossa, der mit dort eingeschenkt wurde, veränderte mein Bild dieses Weinstils grundlegend.

Lorenzo hat seitdem intensiv an seinen Fähigkeiten gefeilt und die neueste Version seines Lambruscos heißt Ermes. Das Etikett hatte sich verändert, aber der Wein wird weiterhin biologisch erzeugt, in der Flasche vergoren und mit viel Liebe und wenig Schwefel abgefüllt. Der Wein ist trocken und erfrischend und passt sehr gut zu reichhaltigen Fleischgerichten, Pizza und Pasta mit Tomatensoße.

Über dem Wein schwebt pinker Schaum. Er duftet nach reifen Kirschen, Brombeeren und schwarzem Tee. Die Kohlensäure prickelt am Gaumen und der Wein ist saftig und intensiv mit frischer Säure und guter Länge.

90/100 Punkte Konstantin Baum

Einheit:
0,75 l
Jahrgang:
2020
Weinart:
Rotwein
Rebsorte:
Lambrusco Grasparossa
Geschmack:
trocken
Alkoholgehalt:
12%
Ausbau:
Edelstahlfass
Trinktemperatur:
9 - 11
Trinkreife:
2022 - 2026
Herkunft:
Italien
Region:
Emilia-Romagna
Weingut:
Cavaliera 41014 Castelvetro di Modena
Ökosiegel:
biologisch
Zusatzstoffe:
enthält Sulfite
Lieferzeit:
innerhalb von 3 Werktagen