Es gibt viele Anbaugebiete auf diesem Planeten, aber nur wenige Originale, die die Produktion rund um die Welt bestimmen. Das Bordeaux Cuvée hat die Weinszene erobert. Wenn ein Winzer Pinot Noir vergärt, denkt er an das Burgund, und wenn wir Korken knallen hören, denken wir „Champagner“ oder „Prosecco“. Wenn ein Weinkenner eine Cuvée aus Grenache, Syrah und Mourvèdre vorgesetzt bekommt, sei es aus Australien, Südfrankreich oder Kalifornien, gibt es nur eine Region, an die er denkt: Châteauneuf!

Der Name Châteauneuf du Pape erzählt die Geschichte von Antipapa Clement VII, der vom südfranzösischen Avignon aus versuchte, dem Papst Urban VI Konkurrenz zu machen. Dieses Unterfangen war von mäßigem Erfolg gekrönt. Sein durstiges Gefolge sorgte aber dafür, dass die Region des heutigen Châteauneuf sich zu einem berühmten Anbaugebiet mauserte. Dort stolpere ich gerne durch die mit großen runden Steinen bedeckten Rebzeilen, denn die Weine der Region sind spannungsgeladen und konzentriert.

Hier findet man solche Weine wie den Vieilles Vignes. Er kommt von den ältesten Parzellen der Domaine. Grenache, Mourvèdre und Syrah bringen hier konzentrierte Trauben hervor, die als Ganztrauben langsam vergoren und dann in Beton und im Barrique ausgebaut werden. Ich habe mir eine kleine Charge von diesem gereiften Wein gesichert. Wenn der Wein verkauft ist, gibt es keinen Nachschub mehr.

Der Wein duftet intensiv nach Brombeeren, Kirschen und Kräutern. Langsam zeigen sich Reifenoten: Karamell, Nougat und Kaffee. Am Gaumen zeigt er Kraft und Fülle und einen sehr langen Abgang.

96/100 Punkte Konstantin Baum

95/100 Punkte Robert Parker

94/100 Punkte Vinous